Im Mittelpunkt jeder erfolgreichen Digitalisierung steht die Unternehmenskultur
Glaubt ihr, dass man Unternehmen nur durch die Bereitstellung neuer Technologien und Prozesse verändern kann? Beim Wort „Transformation” denken wir heute sofort an das Konzept der digitalen Transformation, also der Digitalisierung.
Im Grunde müssen wir die Bedeutung der Unternehmenskultur bei jeder geschäftlichen Veränderung berücksichtigen – denn durch unsere Denkweisen, unser Verhalten und unsere gemeinsamen Werte und Ziele können Innovationen und der Einsatz neuer Technologien in einem Unternehmen beeinflusst werden.
Aber wie lässt sich die kulturelle Transformation konkret umsetzen? Dieser Artikel beschreibt die 5 besten Wege, um die Unternehmenskultur effektiv zu ändern.
Der Kunde im Mittelpunkt
Wenn man sich zu sehr auf Technologien und interne Prozesse konzentriert, verliert das Unternehmen leicht den Kunden aus dem Blick. Das wichtigste Ziel der Digitalisierung sollte immer sein, die eigenen Ziele mit den Kundenerwartungen in Einklang zu bringen.
Was möchten eure Kunden genau erreichen? Was treibt sie an? Was erwarten sie von den Produkten oder Lösungen eures Unternehmens und wie werden diese im Geschäftsalltag genutzt? Und wie könnt ihr im täglichen Umgang mit euren Mitarbeitern das Kundenerlebnis weiter verbessern?
All diese Fragen können euren Teams dabei helfen, eine höhere Wertschätzung und Empathie für eure Kunden und deren Erwartungen zu entwickeln. Diese Entwicklung beginnt mit aktivem Engagement im eigenen Unternehmen.
Manager in Unternehmenswerten schulen
Es ist ein weit verbreiteter Irrglauben, dass Manager die Unternehmenswerte im Vorbeigehen quasi „einsaugen” und automatisch im Unternehmen weitergeben. Dieser Ansatz funktioniert so aber leider nicht automatisch. Die Manager müssen zuerst geschult werden, bevor sie die Werte verinnerlichen und effektiv weitergeben können. Deshalb ist es so wichtig, Managern die Unternehmenswerte nahezubringen, denn sie vermitteln die Kultur und Werte an ihr Team: Sie haben die Aufgabe, „Vertrauen zu verbreiten“. Daran führt kein Weg vorbei, selbst wenn das Managementteam schon bestimmte Soft Skills mitbringt.
Aus diesem Grund haben manche Unternehmen, zum Beispiel Amazon und Bonobos, spezielle Trainingsprogramme für ihre Manager erstellt. Bei Amazon erhalten zukünftige Manager einen Monat lang ein Intensivtraining, im Rahmen dessen sie in verschiedenen Positionen tätig sind. So verstehen sie die interne Kultur und die Prozesse vor Ort deutlich besser. Bonobos bietet das Programm „Managing for Success“ an, bei dem allen Managern die wichtigsten Kompetenzen für die Teamführung vermittelt werden.
Es ist auch essentiell, dass das Management nicht einfach nur delegiert, sondern einen führungsorientierten Ansatz umsetzt. Bei diesem stehen die Stärkung, Unterstützung und kontinuierliche Arbeitsentwicklung der Teams im Fokus. So entsteht eine Umgebung, in der sich Mitarbeiter häufiger trauen, neue Ideen auszuprobieren, auch mal Fehler zu machen und daraus zu lernen.
Das Recht auf Fehler bekannt machen und aktiv verteidigen
Dropbox, PayPal, FourSquare, Capital One und andere Unternehmen haben den Wert von Fehlschlägen und Fehlern längst erkannt. In regelmäßigen Abständen organisieren diese Unternehmen „Hackathons“, bei denen alle von der Kreativität und dem Einfallsreichtum der bereichsübergreifenden Teams profitieren. Damit können sie sich wieder auf Innovationen und Entwicklungslösungen für zukünftige geschäftliche Herausforderungen konzentrieren.
Während der Hackathons können sich Teams ganz auf die Entwicklung neuer Projekte konzentrieren und dabei innovative Ziele verfolgen. Sie können zum Beispiel bisher nicht zufriedenstellende Prozesse verbessern, ein Komitee für CSR-Richtlinien bilden oder ein bestimmtes Problem beim Kundenerlebnis analysieren und versuchen, es zu lösen. Die Idee dahinter ist, sich Zeit für die Problemlösung und die kreative Erstellung neuer Projekte zu nehmen. Während der Hack Weeks entstehen ungefähr 30 % der Innovationen von Dropbox.
Hierbei werden Erfolge, aber auch Fehlschläge einbezogen. Einige Unternehmen verstehen Fehlschläge sogar als standardmäßiges Nebenprodukt der Projektentwicklung. So werden manchmal sogar Auszeichnungen bei Fehlschlägen vergeben: Ein Team stellt ein fehlgeschlagenes Projekt vor und erklärt, warum genau dieses Projekt fehlgeschlagen ist. Anschließend erhält das Team eine Auszeichnung. Das bedeutet, dass Fehlschläge ganz natürlich in unsere Unternehmenskultur integriert sind.
Transparenz fördern und Mitarbeitern Änderungen erklären
Es ist wichtig, dass Gründe für Änderungen erklärt und die positiven Aspekte hervorgehoben werden.
Manchmal lehnen Mitarbeiter Veränderungen auch einfach ab. Das kann an unzureichenden Informationen über die Veränderung oder an suboptimalem Management liegen. Außerdem kann die Zurückhaltung auch entstehen, wenn die Hintergründe der Veränderung zu wenig erklärt werden.
In solchen Fällen können durch kleine Umfragen zur Unternehmensstrategie neue Erkenntnisse gewonnen werden und durch das Teilnehmen an diesen Umfragen kann dann ein ganz neuer Ansatz entstehen. Bei einem Bottom-up-Ansatz wie diesem – von den unteren Unternehmensebenen bis hoch zum Management – fühlen sich Mitarbeiter besser in die Unternehmensstrategie einbezogen und werden dazu motiviert, zum Erreichen der Unternehmenszielen beizutragen. Wenn alle Mitarbeiter einbezogen werden, sind sie außerdem motivierter, Veränderungen selbst anzustoßen und zu entwickeln – und sie nicht einfach nur umzusetzen.
Veränderungen durch Tools unterstützen
Ein Teil jeder Unternehmenskultur ist mit der Arbeitsweise und den Geschäftsprozessen verbunden. Dieser Bestandteil kann relativ einfach verändert werden. Manche Veränderungen betreffen weniger wichtige Prozesse und werden dann später bei den Hauptprozessen umgesetzt. Ihr könnt Prozesse anpassen, ohne dabei die Kernkultur des Unternehmens zu ändern.
Anfangen kann man zum Beispiel mit der Bereitstellung von Tools und Prozessen, mit denen die Mitarbeiter einfacher und selbständiger arbeiten können. So werden die Mitarbeiter motiviert, neue Dinge auszuprobieren, Fehler zu machen und neu zu beginnen, woraus sich ein erfolgreicher Innovationszyklus ergibt, der für jede Transformation wichtig ist.
Tools wie Slack, Zoom oder Dropbox Paper können besonders leicht intern eingesetzt werden, denn es sind einfache, nutzerfreundliche Tools. Sie geben Mitarbeitern mehr Flexibilität und Unabhängigkeit bei der täglichen Arbeit. Durch den iterativen Ansatz dieser Tools können Nutzer Ideen unkompliziert austauschen.
Im Mittelpunkt jeder erfolgreichen Digitalisierung steht die Unternehmenskultur
Die Digitalisierung auf Unternehmensebene kann nur mit der passenden Unternehmenskultur umgesetzt werden. Damit ihr schneller, agiler und innovativer arbeiten könnt, müsst ihr eine vertrauensvolle Atmosphäre bieten. In dieser sollten Mitarbeiter und Kunden im Mittelpunkt stehen, müssen Mitarbeiter Fehler machen dürfen und sollte der Innovation eine zentrale Rolle zugesprochen werden.