Die Wiederentdeckung der Neugier am Arbeitsplatz
- Wie kann ich ein Routineaufgabe mal aus einer anderen Perspektive betrachten?
- Inwiefern könnte das, was mich gerade verwirrt, eine Chance sein, etwas dazuzulernen?
2. Neugier bringt Menschen näher zusammen
Überrascht es Sie, dass wissbegierige Mitarbeiter schneller und besser Kontakte zu ihren Kollegen aufbauen? Das liegt daran, dass sie mehr Fragen stellen und sich intensiver mit ihren Kollegen beschäftigen, wodurch sie unter anderem deren Stärken und Schwächen schneller einschätzen können. Darum sind sie auch besonders gut darin, an gemeinsamem Projekten zu arbeiten, Aufgaben zu delegieren, oder andere Menschen zu motivieren.
Gute Zusammenarbeit ist aber noch lange nicht alles, was Neugier bewirken kann. Einer aktuellen Studie zufolge können neugierige Menschen besser mit gesellschaftlicher Ablehnung umgehen und das verschafft ihnen gerade in einem neuen oder unvorhersehbaren Arbeitsumfeld Vorteile. Die Gründe dafür sind noch nicht ausreichend erforscht, vermutlich sehen neugierige Menschen solche Situationen eher als eine neue, spannender Herausforderung an. Und die positive Wahrnehmung dieser Herausforderung, sich einer unbekannten Gruppe anzunähern, überwiegt die Befürchtung, möglicherweise nicht akzeptiert zu werden.
Stellen Sie sich folgende Fragen:
- Was wollte ich schon immer über meine Kollegen wissen und wer ist dafür der richtige Ansprechpartner?
- Wie lege ich die Gewohnheit ab, nach Bestätigung zu suchen, und stattdessen von meinem Umfeld zu lernen?
3. Neugier verschafft uns schnellere Lernerfolge
Die Forscher einer Studie über Hirnaktivität aus dem Jahr 2014 stellten ihren Versuchspersonen eine Reihe von Fragen. Als sie im Anschluss die Antworten bekanntgaben, schüttete das Gehirn der Teilnehmer umso mehr Dopamin aus, je mehr die Frage ihre Neugier geweckt hatte. Bei einer späteren Befragung stellte sich wie erwartet heraus, dass die Teilnehmer die Informationen am besten behalten hatten, für die sie sich am meisten interessierten. Offenbar hatte das Dopamin also die Verknüpfungen innerhalb des Gehirns auf Zellebene intensiviert.
Allerdings überraschte es die Forscher, dass neugierige Teilnehmer sich auch langweilige Informationen besser merken konnten, vorausgesetzt, dass zwischendurch immer mal wieder interessante Themen auftauchten. Das lässt darauf schließen, dass der positive Effekt für kurze Zeit nachwirkt, wenn man die Neugier des Gehirns einmal geweckt hat. Für Sie bedeutet das, dass Sie möglichst viel Zeit am Arbeitsplatz mit Aufgaben verbringen sollten, die Ihr Interesse wecken, und dass Sie alltägliche Erledigungen immer wieder durch interessante Tätigkeiten auflockern sollten.
Stellen Sie sich folgende Fragen:
- Weckt dieses Projekt meine Neugier?
- Wie kann ich interessantere Aufgaben auf meinen Arbeitstag verteilen?
4. Neugier fördert unsere Kreativität
Ob Grafikdesigner oder Softwareentwickler – viele Menschen brauchen oft erst einen kreativen Geistesblitz, bevor sie ein kniffliges Problem lösen können, oder bis sie ein Projekt mit anderen Augen betrachten, um es erfolgreich abzuschließen.
Doch um diese entscheidende Inspiration zu bekommen, müssen Sie erst einmal neugierig sein. Achten Sie darauf, dass Sie sich unter den gegeben Arbeitsbedingungen voll und ganz auf Ihre Arbeit konzentrieren können, und tun Sie etwas, das Sie wirklich mitreißt. Ändern Sie gegebenenfalls Ihre Gewohnheiten, um den Anteil stumpfsinniger Aufgaben in Ihrem Arbeitsalltag so gering wie möglich zu halten. Oder suchen Sie sich ein neues Projekt, für das Sie sich mehr begeistern können. Sie werden feststellen, dass Sie über viel mehr kreative Energie verfügen, wenn Ihre Arbeit Sie neugierig macht. Und das führt wiederum dazu, dass Ihr nächster kreativer Geistesblitz nicht mehr so lange auf sich warten lässt.
Stellen Sie sich folgende Fragen:
- Wie stelle ich meinen Autopiloten ab und wie wecke ich meine Neugier?
- Bei welcher Art von Arbeit bin ich am kreativsten?