Mit diesen drei Faktoren kehren Sie Stress ins Positive um
In diesem Monat haben wir uns besonders ausführlich mit dem Thema Stressbewusstsein befasst. Wir haben Ihnen Tipps zur Stressbewältigung an die Hand gegeben und wertvolle Faktoren im Arbeitsumfeld und bei der Einstellung neuer Mitarbeiter beleuchtet. Sie haben von uns einige Hilfsmittel und Ratschläge bekommen, die Ihnen helfen können, einem Burnout vorzubeugen, und 64 weitere Tipps und Taktiken kennengelernt, um dauerhaft effektiv und stressfrei zu arbeiten. Mit unserem letzten Beitrag im Monat des Stressbewusstseins möchten wir Ihnen ein paar Bewältigungsmechanismen vorstellen, die unsere Freunde bei Headspace empfehlen.
Headspace hat beispielsweise eine tolle App für Achtsamkeitsmeditationen entwickelt, mit deren Hilfe Sie konzentriert und im richtigen Flow effektiver arbeiten können. Außerdem erforscht das Unternehmen auch die Wirkung von Meditation auf unsere körperliche und psychische Gesundheit. Das Team arbeitet mit Partnern und Universitäten zusammen, um Meditation und Achtsamkeit besser zu verstehen und herauszufinden, wie wir sie nutzen können, um konzentrierter zu sein, mehr Mitgefühl zu empfinden und den Stress zu reduzieren, den wir täglich wahrnehmen. In diesem Blog erläutern wir Ihnen einige der Forschungsergebnisse von Headspace, die Ihnen hoffentlich helfen werden, Ihren persönlichen Stress zu verstehen und ins Positive umzukehren. Außerdem möchten wir Ihnen einige Denkanstöße geben, wie Achtsamkeit das Wohl Ihres Unternehmens verbessern kann.
Lernen Sie, Ihre Stressreaktionen zu verstehen
Headspace hat ermittelt, dass uns in der modernen Gesellschaft vor allem soziale Stressfaktoren beschäftigen: Wir zerbrechen uns den Kopf über schlechte Kritiken oder haben Angst, eine Prüfung nicht zu bestehen oder unsere Arbeit nicht gut zu machen. Darauf reagieren wir mit denselben Mechanismen, die der Mensch ursprünglich für den Umgang mit Stressfaktoren in der greifbaren Welt entwickelt hat. Das heißt, wenn wir eine Rede vor Publikum halten sollen, reagiert unser Körper so, als hätten wir gerade einen zähnefletschenden Bären gesehen.
Doch laut Jeremy Jamieson, einem Psychologen an der University of Rochester, der den Einfluss von Stress auf Entscheidungsfindung und Gefühle untersucht, haben wir es selbst in der Hand, wie wir auf Stress reagieren. Wir können lernen, unseren Stress und unsere Ängste als Aufregung und positive Gefühle neu zu bewerten.
Umdenken ist die Lösung
Das Ziel in solchen scheinbar bedrohlichen Situationen ist, Aufregung und Zuversicht statt lähmende Angst zu empfinden. Sehen Sie Ihrer Angst ins Gesicht, bewerten Sie dieses Gefühl neu und verbessern Sie damit nicht nur Ihre Reaktion darauf, sondern wandeln sie den wahrgenommenen Stress dadurch sogar in etwas Positives um. Wenn wir nämlich überzeugt sind, dass wir eine Herausforderung meistern werden, verwandeln wir unseren Stress Jamieson zufolge in Tatendrang. Dann sind wir zwar aufgeregt, aber voller Energie.
Mit seiner Forschung belegt er, dass wir unsere körperlichen Reaktionen durch Umdenken beeinflussen können. So erzählte man einer Gruppe von Studierenden bei einem Experiment, Anzeichen körperlicher Anstrengung wie etwa ein erhöhter Puls sprächen für eine bessere Prüfungsleistung. Die Studierenden, die auf diese Weise ermutigt wurden, ihr Stressgefühl zu akzeptieren, schnitten sowohl im Labortest als auch Monate später bei der eigentlichen Prüfung tatsächlich besser ab als ihre Kommilitonen.
Alison Wood Brooks, eine Forscherin der Harvard Business School, stellte in einer Reihe von Experimenten fest, dass Menschen, die vor einem Karaoke-Auftritt oder einer Rede „Ich bin aufgeregt“ sagten, ihre Aufgaben besser erfüllten als diejenigen, die Angst, Ruhe oder überhaupt keine Emotionen ausdrücken sollten. Versuchsteilnehmer, die vor einem aufreibenden Test „Versuche, aufgeregt zu sein“ von einer Folie ablasen, waren leistungsstärker als diejenigen, die „Versuche, ruhig zu bleiben“ lasen. Wenn wir ängstlich oder gestresst sind, können wir dieses negative Gefühl also als positive Aufregung neu bewerten und dadurch bessere Leistungen erbringen.
Drei Faktoren
Wir wissen nun also, dass es durchaus möglich ist, Stress anders zu bewerten und dadurch unsere Leistung zu steigern. Aber wie geht das und warum sollten wir das tun? Ein guter Grund sind die langfristigen Folgen, zu denen unser Umgang mit Stress führen kann. Der Psychologe Dr. Salvatore Maddi von der University of Chicago begleitete mehr als 400 leitende Angestellte und Führungskräfte über einen Zeitraum von 12 Jahren. Er verglich diese Untersuchungsteilnehmer jeweils sechs Jahre vor und sechs Jahre nach einer großen Personalfreisetzung und fand heraus, dass zwei Drittel nach der Entlassung mit einem Abfall ihrer Arbeitsleistung und Führungsstärke sowie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten. Einige von ihnen erlitten Herzinfarkte oder Schlaganfälle, litten unter Fettleibigkeit oder Depressionen. Das andere Drittel blieb gesund und zufrieden und machte danach Karriere.
Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen lag in der Art und Weise, wie sie mit Stress umgingen. Maddi stellte drei Faktoren heraus, die er als die „drei Cs“ bezeichnete. Folgende Eigenschaften zeichneten diejenigen aus, die trotz des erlebten Stresses erfolgreich waren:
- Commitment (Engagement) – Sie wollten an allem beteiligt sein, was um sie herum geschah.
- Control (Kontrolle) – Sie wollten das Ergebnis beeinflussen, anstatt eine passive Rolle einzunehmen.
- Challenge (Herausforderung) – Sie betrachteten den Stress als Chance zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Durch Achtsamkeit dem Stress entgegenwirken und Kontrolle erlangen
Was können Sie noch tun, um Stress in den Griff zu bekommen? In einem kürzlich veröffentlichten Whitepaper von Headspace wird erläutert, wie Achtsamkeitsmeditationen Stress entgegenwirken und welche positiven Folgen sich dadurch auch am Arbeitsplatz ergeben können. Meditationsübungen helfen uns, unsere Gefühle zu kontrollieren. So wird das Gehirn resistenter gegen Stress und die Biomarker für Stress werden verbessert. Headspace verweist in diesem Whitepaper auf zahlreiche Studien, die bemerkenswerte gesundheitliche Verbesserungen bei Angestellten belegen, die ihre Achtsamkeit schulen. Das trifft besonders auf Berufsgruppen mit hohem Stressrisiko zu.
Achtsamkeitstraining hat drei wesentliche Vorteile:
1. Emotionale Kontrolle
Stress kann dazu führen, dass wir unsere Gefühle nicht mehr unter Kontrolle haben und kaum mit schwierigen Situationen umgehen können. Durch Achtsamkeit können wir unsere Wahrnehmung verändern und somit zum Beispiel Wut und Frustration in den Griff bekommen.
2. Veränderungen im Gehirn
Es ist erwiesen, dass regelmäßiges Meditieren die Physiologie des Gehirns verändert. Die Amygdala ist der Teil des Gehirns, der Angst, Sorge und Stress steuert und so auch unsere Kampf oder Flucht Reaktion bestimmt. Im Kernspintomogramm lässt sich tatsächlich erkennen, dass die Amygdala schon nach acht Wochen Achtsamkeitstraining schrumpft. Gleichzeitig wächst der präfrontale Kortex, der zum Beispiel unsere Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit beeinflusst.
3. Stress-Biomarker
Achtsamkeitsmeditation kann eine Reihe von Biomarkern für Stress positiv beeinflussen. Zu solchen Biomarkern gehören beispielsweise Blutdruck und Herzschlagfrequenz. Durch diesen positiven Einfluss kann auch das Stresshormon Cortisol geschwächt werden. In der Folge werden wir dann ausgeglichener und stressresistenter.
Wenn Sie Manager sind und Ihrem Team den Stress nehmen möchten, können Sie sich hier über verschiedene Führungsmethoden wie Makromanagement und die Vorteile von Achtsamkeitsübungen informieren. Solche Übungen werden zunehmend in Unternehmen eingesetzt und zeigen in der Regel nicht nur innerhalb kurzer Zeit Wirkung, sondern führen auch langfristig zu positiven Veränderungen.