Daniel Houghton von Lonely Planet über das Verlagswesen im digitalen Zeitalter
Daniel Houghton von Lonely Planet hat den Reiseführer-Verlag zu einem starken digitalen Medienunternehmen gemacht und ist damit selbst zu einem der prominentesten CEOs unter 30 auf der ganzen Welt aufgestiegen. Unter seiner Führung hat sich die Firma mit Hauptsitz in Tennessee zum einflussreichsten Unternehmen der Reiseführer-Branche entwickelt. Wir haben Houghton gefragt, wie er die Kreativität seines Teams anregt und wie es ihm gelingt, mit den immer neuen Trends der Branche mitzuhalten.
Was hat Sie zu Ihrem heutigen Erfolg gebracht?
Ich hatte das Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein und bei Lonely Planet mit einem unglaublich engagierten Team talentierter Menschen zusammenarbeiten zu können, das sich gemeinsam zu einem stetig wachsenden Verlag und digitalen Medienunternehmen entwickelt hat. Mir war es immer wichtig, das Reisefieber bei Lonely Planet aufrechtzuerhalten und das Verlagswesen, das wir schon seit Jahrzehnten recht erfolgreich bereichern, zusätzlich um die neuen Informationsquellen zu erweitern, an denen Reisende sich bevorzugt bedienen.
Wie regen Sie die Kreativität Ihres großen Teams von Fotografen, Autoren und Freelancern an?
Reisen sind ein großartiges Thema mit unbegrenzten Möglichkeiten. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Lonely Planet reisen für ihr Leben gern, und diese Energie und diese Leidenschaft spürt man einfach in der Arbeit, die sie abliefern. Wir tauschen uns untereinander viel über Reiseerlebnisse aus und regen uns dadurch gegenseitig an, in die Welt hinauszugehen, um noch mehr zu entdecken. Das ist jeden Tag Thema in unserem Unternehmen, sodass wir alle sehr viel von der Welt sehen – auch wenn wir gerade zu Hause sind.
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Was war in Ihren Augen die größte Herausforderung für Profis in der Kreativbranche im vergangenen Jahr?
Weltweit werden unglaublich viele Innovationen in einem Wahnsinnstempo hervorgebracht. Wir stürzen uns mit Begeisterung auf jede neue Technologie, die auf den Markt kommt. Oft entstehen dabei sinnvolle Möglichkeiten, wie Reisende zum Beispiel künstliche Intelligenz oder tragbare Technologien nutzen können. Es ist nicht immer leicht, mit dem Wandel mitzuhalten, aber der Versuch lohnt sich.
Wie sehen Sie die Zukunft des gedruckten Reiseführers im Hinblick auf diese Herausforderungen? Wie stellen Sie sich generell die Zukunft des Verlagswesens vor?
Ich sehe die Zukunft von Reiseführern in Buchform tatsächlich sehr positiv. Auch wenn viele an der Zukunft von Büchern im Allgemeinen zweifeln, haben wir bei Lonely Planet ein stetiges Wachstum beobachtet. Schließlich gehen Bücher nicht durch Sand kaputt, sie sind nicht auf Akkus angewiesen und können auch nicht überhitzen. Bücher sind zuverlässig, das ist das Schöne daran. Unsere Informationen und Ratschläge müssen genauso verlässlich sein, darum schicken wir auch heute noch unsere Autoren an jeden Ort, über den wir berichten wollen.
Welche Apps und Tools nutzt Ihr Team, um produktiv arbeiten zu können?
Unsere Mitarbeiter sind auf der ganzen Welt verstreut, darum ist es für uns enorm wichtig, dass wir trotz der verschiedenen Zeitzonen in Verbindung bleiben können. Dafür nutzen wir jede Menge Tools. Wir arbeiten zum Beispiel in Dropbox an Dokumenten zusammen und bleiben über Slack und E-Mail in Kontakt. Es gibt auch einige Tools, die wir speziell für Lonely Planet entwickelt haben und mit denen wir unser Material speichern und verwalten.
Was macht ein großartiges Medienunternehmen aus?
Vor allem die Leidenschaft für das, was man tut. Es geht nicht nur darum, was auf Social Media besonders oft geteilt wird oder was bei Google die höchsten Rankings kriegt. Man muss an das glauben, was man verkauft. Lonely Planet setzt sich aus Hunderten von selbsterklärten Reisejunkies zusammen, die ununterbrochen über die Inhalte reden, die wir produzieren. Ich glaube, dass Reisende gerade deswegen immer wieder unsere Empfehlungen und Meinungen zu Rate ziehen, weil sie wissen, dass uns diese Inhalte wirklich am Herzen liegen.
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