So zahlt sich Technologie aus: 5 Tipps und Tricks, die Ladengeschäfte attraktiver machen
Heute hören wir ständig, dass Kunden klassische Geschäfte meiden und stattdessen lieber online einkaufen. So muss es aber nicht sein. Wir können die Kunden zurück in den Laden holen, wenn wir Technologie gezielt einsetzen.
Lorraine Valsasina, Regionaldirektorin der französischen Baumarktkette Leroy Merlin, hat hervorragende Tipps auf Lager, um Kunden von den Bildschirmen wegzulocken und wieder für die Schaufenster zu interessieren.
1. Verkaufsfläche optimieren – das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zum Onlinehandel
Durch lokale Verwurzelung und den erfahrenen Mitarbeiterstamm in jeder Filiale konnte Leroy Merlin viele Stammkunden gewinnen: Persönlicher Kontakt von der Verkaufsberatung bis hin zu individuellen praktischen Ratschlägen ist online so nicht möglich. „Unsere Kunden kommen für gewöhnlich nicht in eine Filiale von Leroy Merlin, um einfach nur einen Türgriff zu kaufen“, erklärt Valsasina dazu. „Sie suchen nach Lösungen für Renovierungsfragen. Ein Kunde könnte einen Türgriff suchen, weil es in seinem Haus ein Feuchtigkeitsproblem gibt, durch das der Schließmechanismus nicht mehr funktioniert. Unser Job ist es, unseren Kunden zuzuhören, ihr Problem nachzuvollziehen und mit unserem Fachwissen die richtige Lösung anzubieten.“
2. Eng mit innovativen Start-ups zusammenarbeiten
Leroy Merlin arbeitet bereits seit einigen Jahren eng mit ausgewählten Start-ups zusammen, die die Branche völlig revolutioniert haben. So hat das Unternehmen in FrizBiz investiert, eine Plattform, die Privatmenschen mit qualifizierten lokalen Dienstleistern für verschiedenste Arbeiten zusammenbringt. Leroy Merlin arbeitet außerdem mit anderen jungen Firmen zusammen, darunter Trusk und Colisweb, die ein Netzwerk lokaler Auslieferungsfahrer bereitstellen. Im Team mit diesen innovativen neuen Akteuren und seinem Rundum-Service-Konzept spielt Leroy Merlin weiter in der ersten Liga seiner Branche. „Dieser Aspekt unseres Geschäfts ist sehr wichtig für uns“, fügt Valsasina hinzu.
3. Flexibel sein – genau wie die Konkurrenz
„In der Vergangenheit sind Kunden in einen Laden gegangen, haben ein Produkt bestellt und es wurde dann über denselben Laden geliefert. Das ist eine ziemlich komplizierte Herangehensweise und treibt außerdem die Logistikkosten in die Höhe“, erläutert Valsasina. Inzwischen liefert Leroy Merlin ebenso wie ein Onlinehändler auch direkt aus seinen Lagern. Wenn ein Kunde also etwa eine Bestellung in Paris aufgibt, kann es sein, dass sie 800 Kilometer entfernt von Marseille aus versandt wird, ohne dass für den Kunden zusätzliche Kosten entstehen. Zudem bieten die Filialen von Leroy Merlin eine Lieferung an praktisch jeden Ort Frankreichs innerhalb von drei Stunden an – das ist dank der Partnerschaft des Unternehmens mit Trusk und Colisweb möglich. Eine weitere technologische Innovation, durch die Leroy Merlin sich als Marktführer behaupten kann.
4. Ihrem Geschäft neues Leben einhauchen, indem Sie Kreativität mehr Raum geben
Leroy Merlin bietet seit Jahren in seinen Filialen Workshops rund um die Hausverschönerung an. „Vor zehn Jahren noch haben wir in der Regel unsere Vertriebsleute gebeten, Workshops anzubieten, und den Erfolg haben wir nur anhand der Produktverkaufszahlen gemessen“, so Valsasina. Heute dreht sich hingegen alles um Kreativität und Influencer. Zahlreiche Filialen haben einen Teil ihrer Verkaufsfläche zu Inspirations- und Vorführungsbereichen gemacht, in denen Handwerksverbände und kreative Jungunternehmen die Möglichkeit erhalten, ihr Können zu zeigen und ihre Produkte vorzustellen. „Das ist eine wirklich energiegeladene Umgebung. Diese Leute haben eine enorme Präsenz auf Instagram“, konstatiert Valsasina. „Sie sind jünger, aus städtischem Milieu und besser vernetzt als die typische Kundschaft von Leroy Merlin. Wir erreichen damit Zielgruppen, die ansonsten nicht zu uns kommen würden.“
5. Online und offline zusammenbringen – aber richtig
Wie können Sie das perfekte Gleichgewicht zwischen digitalen und physischen Angeboten finden? Eine Option ist, Tablets im Laden zu installieren, auf denen Kunden Produkte bestellen können, statt erst einen Verkäufer zu suchen. Obwohl die Geräte laut Valsasina nicht in großem Maße genutzt werden, haben sie einen weiter gedachten Sinn. „Tablets zeigen nicht nur, dass wir im digitalen Zeitalter angekommen sind, sondern sie ermöglichen uns, eine digitale Lösung in eine physische Umgebung zu integrieren und so das Kundenerlebnis noch vielseitiger zu gestalten. Außerdem sind die Tablets eine großartige Unterstützung für unsere Verkaufsteams, die jetzt nicht nur genauestens über den Warenbestand ihrer Filiale Bescheid wissen, der jeweils an den örtlichen Markt angepasst ist, sondern auch Auskunft über die Website mit ihrer größeren Produktpalette geben können.“