Kreatives Denken, innovative Lösungswege und neue Ideen am Arbeitsplatz fördern
„Jeder von uns ist theoretisch dazu imstande, seine Wahrnehmung zu ändern, Neues auszuprobieren und sich die Zukunft nach eigenen Wünschen zu gestalten, statt in einer Zukunft eingeengt zu sein, die andere vorgeben.“
Marci Segal, Gründerin des Welttags der Kreativität und Innovation am 21. April, jetzt ein internationaler Tag der Vereinten Nationen
Diese Auffassung von Kreativität entwickelte Marci Segal bereits 1977, als sie erstmals das International Center for Studies in Creativity in Buffalo, New York besuchte: Sie lernte, dass es für eine kreative Denkweise keine schnellen Lösungen gibt – aber man kann sie fördern und lehren und in jedem von uns steckt das Potenzial, kreativ zu denken. „Ich sehe das als natürlichen Vorgang. Wir sind alle durch eine kreative Handlung entstanden“, so Segal. „Wir sind die Weiterentwicklung einer Kombination von Genen, die es so noch nie gegeben hat, und diese Energie steckt in uns. Das ist ganz natürlich.“
Das war der spannende Auftakt zu einem Gespräch, das uns von Segals Vorstellungen von kreativem Denken bis hin zur Gründung des Welttags der Kreativität und Innovation am 21. April führte. Dessen Bedeutung ist mittlerweile so groß, dass man ihn eine ganze Woche lang feiert, und zwar mit dem Geburtstag von Leonardo da Vinci am 15. April als Auftakt. „Ich habe oft mit Leuten gesprochen, die sich selbst nicht für kreativ hielten oder kreatives Denken als ‚Flausen‘ bezeichneten“, erzählt Segal. „Mir ist jede Art von Kritik begegnet, die man sich vorstellen kann, aber das machte mich nur noch entschlossener zu beweisen, dass sie nicht zwingend zutreffend ist. Wir sind dazu erzogen worden, alles zu hinterfragen, und das hat leider zur Folge, dass wir Ideen manchmal übereilt kritisieren und damit ihrer Entwicklung Steine in den Weg legen. Auf diese Weise wird ein Umfeld geschaffen, in dem sich niemand mehr traut, seine Ideen zu äußern.“
Jeder ist in der Lage, seine Kreativität auszuleben. Man muss sie nur fördern, statt sie den Menschen auszutreiben. „Leider gibt es keinen Zauberstab, der von jetzt auf gleich Kreativität für uns versprüht, wenn wir sie gerade brauchen“, so Segal. „Da sind andere Maßnahmen gefragt: wir müssen unsere Denkweise ändern und offen für Ideen sein.“
Wenn Sie zum Beispiel bei der Arbeit mit Ihren Kollegen dabei sind, Ideen zu sammeln, tragen Sie so viele wie möglich zusammen und schreiben Sie die heraus, die Ihnen wirklich gefallen. Bitten Sie dann Ihre Mitarbeiter, die gekürzte Liste zu bewerten. Dazu sollen sie jeweils drei Dinge nennen, die ihnen an einer Idee gefallen, und drei positive Dinge über das Zukunftspotenzial dieser Idee – auch dann, wenn sie eigentlich nichts von der Idee halten. Bei dieser Herangehensweise entwickelt sich die Idee durch neue Denkweisen und unterschiedliche Wahrnehmung weiter. So schlagen Sie eine positive Richtung ein und bringen Ihre Kollegen dazu, über andere Ansätze zu diskutieren. Das versetzt Sie in die Lage, Einwände gegen die Idee und andere Hindernisse zu überwinden und stattdessen darüber zu sprechen, wie Sie die Idee stärken oder weiterentwickeln können.
Mit dieser Methode, die sie ‚des Engels Advokat‘ nennt, fördert Segal in ihren Workshops eine positivere Denkweise. „Neue Ideen brauchen eine sanfte Landung“, so Segal. „Wenn die Menschen in ihrem Arbeitsumfeld zufrieden sind und sich wohlfühlen, geben sie in der Regel mehr von sich preis. So können alle kreativer denken und es entsteht eine positive zwischenmenschliche Dynamik. Wenn wir hören, wie ein anderer die Vorteile unserer Idee und ihr Potenzial herausstellt, bekommen wir das Gefühl, gehört worden zu sein, und das bestärkt uns.“
Segal fährt fort: „2001 habe ich in der kanadischen Zeitung National Post die Schlagzeile ‚Kanada in der Kreativitätskrise: eine Studie‘ gesehen. Das hat mich verärgert und brachte mich auf die Idee, dass es doch eine tolle Sache wäre, Menschen zu zeigen, wie sie ihre natürlichen Fähigkeiten einsetzen können, um auf neue Ideen zu kommen, neue Entscheidungen zu treffen, neue Dinge zu tun und neue Ergebnisse zu erzielen. Ich wollte beweisen, dass wir alle kreativ sein können, wenn wir unsere eigene Vorstellungskraft für neue Ansichten öffnen. So wurde der Welttag der Kreativität und Innovation am 21. April ins Leben gerufen, und das ist seitdem unsere Botschaft. Die Leute sagen ständig, sie hätten keine Zeit für Kreativität – jetzt gibt es sogar einen ganzen Tag dafür.“
Was können Sie tun, wenn Sie sich für gänzlich unkreativ halten oder wenn Sie ein Team leiten und Ihre Mitarbeiter dazu bringen möchten, kreative Lösungen zu finden? Wir haben Segal um einige Tipps gebeten, wie Kreativität gefördert und freigesetzt werden kann und wie wir die bevorstehende Weltwoche der Kreativität und Innovation vom 15. bis 21. April als Gelegenheit nutzen können, einmal etwas anderes zu tun.
1. Organisieren Sie eine gemeinnützige Aktion
„Fordern Sie Ihre Wettbewerber, Zulieferer oder auch Ihre Kunden auf, möglichst viel Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Regen Sie Ihre Mitarbeiter dazu an, neue und interessante Methoden zu erfinden, um Geld aufzutreiben. Sie werden erleben, wie die Menschen zusammenkommen und neue Ideen entwickeln, während sie gleichzeitig etwas Gutes tun.“
2. Belohnen Sie Kreativität
„Vergeben Sie bei Preisverleihungen im Unternehmen auch Preise für kreative Leistungen. Welcher Mitarbeiter fällt besonders durch Kreativität auf und wem gelingt es durch eine positive Einstellung, andere zu mehr Kreativität zu inspirieren? Feiern Sie diese Kollegen und machen Sie damit deutlich, dass Sie viel Wert auf Kreativität und eine kreative Denkweise legen.“
3. Regen Sie Diskussionen an
„Üben Sie sich darin zu diskutieren, ohne Ihre Gesprächspartner anzugreifen, und gemeinsam Ideen auszuarbeiten. Teilen Sie Ihr Team in Paare auf und eröffnen Sie die Diskussionsrunde. Dabei sollen die Mitarbeiter ein bestimmtes Produkt verteidigen, indem sie möglichst viele positive Eigenschaften herausstellen. Das erfordert Disziplin und Übung. Jedes Mal, wenn die Diskussionspartner einen positiven Aspekt entdecken, entsteht eine Gelegenheit für neue Ideen und kreative Lösungen. Das ist das A und O an dieser Übung.“
4. Ermöglichen Sie neue Denkansätze
„Fordern Sie Ihre Kollegen auf, etwas an ihrer Alltagsroutine zu verändern, zum Beispiel ihren Arbeitsweg. Sie könnten beispielsweise eine andere Strecke nehmen, eine Fahrgemeinschaft gründen oder zu einer anderen Uhrzeit losgehen. Vielleicht bitten Sie Ihr Team auch mal, in der Mittagspause mit Ihnen woanders zu essen, und laden ein paar Leute ein, die Sie nicht so gut kennen. Veränderungen der Routine sind eine gute Möglichkeit, neue Ideen anzuregen und die Kreativität anzukurbeln.“
Für alle, denen es schwerfällt, sich kreativ auszutoben oder überhaupt den Kopf für kreative Energie freizubekommen, hat Segal einen weiteren Ratschlag: „Erinnern Sie sich an einen Moment, in dem Sie das Gefühl hatten, besonders kreativ zu sein, und an Ihre Umgebung zu diesem Zeitpunkt. Versuchen Sie, die gleichen oder ähnliche Gegebenheiten noch einmal herzustellen. Achten Sie darauf, unter welchen Umständen Sie sich besonders frei und bereit für neue Ideen, Entscheidungen und Handlungen fühlen, die zu neuen Ergebnissen führen können. Erinnern Sie sich daran, wie es beim letzten Mal war, und auch, was Sie gefühlt haben. Sie sollten sich auch darüber im Klaren sein, dass jeder seine kreative Energie auf seine eigene Art zum Ausdruck bringt. Manche Menschen sind besonders gut darin, Herausforderungen zu begreifen, andere haben dafür schnell viele Ideen parat. Manche entwickeln hervorragende Lösungen und andere sind in der Ausführung brillant. Machen Sie sich Ihre persönlichen Stärken bewusst und arbeiten Sie mit Kollegen zusammen, deren Stärken Ihre eigenen ergänzen. So funktioniert Zusammenarbeit hervorragend!“
Weitere Tipps, wie Sie Kreativität am Arbeitsplatz fördern und sich am Welttag der Kreativität und Innovation am 21. April engagieren können, finden Sie auf dieser Website. Wenn Sie erfahren möchten, wie Dropbox Teams hilft, ihre Kreativität zu entfalten, lesen Sie hier weiter.