Mit diesen Tipps machen erfolgreiche Einzelhändler ihre Ladengeschäfte wieder attraktiv
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Einkaufsmeilen das schlechteste Ergebnis seit zwölf Jahren. Das scheint dafür zu sprechen, dass die Branche immer tiefer in einer Krise versinkt. Doch die Verkaufszahlen der meisten Luxusmarken steigen und der Luxus-Schuhhersteller J.M. Weston eröffnete sogar einen neuen, 600 Quadratmeter großen Laden auf den Champs-Élysées.
Um zu verstehen, wie Luxusmarken auch in Krisenzeiten so erfolgreich sein können, haben wir mit den Teams gesprochen, die dahinterstecken. In diesem Blog teilen Hervé Lavenent, Director of Visual Merchandising bei J.M. Weston, und Farid Kannouh, ehemaliger Head of Construction in Europa, dem Nahen Osten und Afrika bei einem bekannten Luxusunternehmen, ihre wichtigsten Tipps, um Ladengeschäfte wieder für die Kundschaft attraktiv zu machen.
1. Stellen Sie Ihre Kunden in den Mittelpunkt
„Es mag wie eine Selbstverständlichkeit klingen, doch bei Gestaltung und Aufbau eines Ladengeschäfts kommen intern so viele Meinungen zusammen, dass die Perspektive der Kunden schnell außen vor bleibt“, so Kannouh. „Sie sollten jedoch jeden Vorschlag und jedes Designelement aus dem Blickwinkel eines potenziellen Kunden betrachten. Nur indem Sie Ihre Kunden bei der Planung in den Mittelpunkt stellen, können Sie einen Laden gestalten, der sie anspricht.“
2. Schaffen Sie durch ein einzigartiges Einkaufserlebnis eine emotionale Bindung zu Ihrer Marke
„In Zukunft werden die Unternehmen Erfolg haben, die ihren Kunden vor Ort ein einzigartiges Erlebnis bieten, das diese online nicht bekommen. Schaffen Sie eine emotionale Bindung zu Ihrer Marke, die bei Ihren Kunden den Wunsch weckt, sie selbst zu erleben“, empfiehlt Lavenent. „In den Geschäften von J.M. Weston können Kunden selbst ihre eigenen Schuhe entwerfen – dieses Angebot gibt es online nicht. Unser Verkaufspersonal hilft den Kunden dabei, die perfekten Schuhe zu gestalten. Es sind großartiger Service und derartige Erlebnisse, die in Zukunft den Unterschied ausmachen werden.“
3. Schaffen Sie Kundennähe durch Kollaborationstools
„Im Einzelhandel ist viel Einsatz nötig, um die extrem hohen Ansprüche der Kunden zu erfüllen. Wenn Sie sicherstellen, dass alle Mitarbeiter, die persönlich mit den Kunden in Kontakt treten, Zugang zu den gleichen Informationen erhalten, haben Sie schon einen einfachen, aber wirkungsvollen Schritt getan“, sagt Lavenent. „Bei J.M. Weston arbeiten sämtliche Abteilungen zusammen, um unseren Teams in den Geschäften auf der ganzen Welt einen immer aktuellen Leitfaden an die Hand zu geben. So haben die Mitarbeiter weltweit Zugriff auf die neuesten Richtlinien und können Kundenfragen vor Ort einfach und zuverlässig beantworten. Die digitalen Tools dienen somit als Hilfsmittel für unsere Mitarbeiter, die in unseren Geschäften für die persönliche Note sorgen – und die wiederum würd online wegfallen.“
4. Nutzen Sie vor Ort die zu Ihrem Unternehmen passende digitale Technologie
„Wer in seinem Ladenlokal Technologie zum Selbstzweck nutzt, nur um innovativ zu erscheinen, kann es ebenso gut gleich lassen“, erläutert Kannouh. „Bieten Sie Ihren Kunden ausgewählte digitale Tools, die ihr Einkaufserlebnis verbessern, ohne es auf den Kopf zu stellen. Digitale Kleiderstangen oder interaktive Umkleidekabinen können zum Beispiel Vorschläge machen, was ein Kunde als Nächstes anprobieren könnte. Durch geschickten Einsatz derartiger Technologien locken Sie mehr Kunden in Ihre Geschäfte und schaffen eine stärkere Bindung zu Ihrer Marke. Das wiederum sorgt dafür, dass Ihre Kunden in sozialen Medien über ihr Einkaufserlebnis sprechen und Ihre Marke dort noch bekannter wird.“
5. Orientieren Sie sich am Kundenverhalten und verändern Sie etwas
„Die Ladeneröffnung ist erst der Anfang“, so Kannouh. „Ich ziehe gern den Vergleich mit der Formel 1, denn auch dort ist es mit dem Design des Rennwagens noch lange nicht getan – er muss immer wieder an wechselnde Streckenbedingungen angepasst werden. Im Einzelhandel ist es genauso. Analysieren Sie, wie Ihre Kunden den Laden nutzen, den Sie entworfen haben. Wer kauft wann was ein? Anhand dieser Erkenntnisse können Sie die Anordnung der Produkte, die Auswahl der digitalen Technologie und die Kundendienststrategie in Ihrem Geschäft an die Bedürfnisse Ihrer Kunden anpassen.“
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