So sieht Teamarbeit im Jahr 2017 aus
Großartiges in der Welt wird fast immer durch gemeinschaftliches Arbeiten erreicht. Das Elementarteilchen Higgs-Boson beispielsweise trägt den Namen eines einzigen Physikers, obwohl viele Arbeitsgruppen und 3.800 Wissenschaftler des CERN an der Entdeckung beteiligt waren. In der Geschäftswelt bestehen Unternehmen zunehmend aus Teams, die die Arbeit anderer Problemlösungsgruppen koordinieren. Am modernen Arbeitsplatz schätzt man Teamarbeit, die Betrachtung von Teams im Sinne eines Organigramms ist aber mittlerweile überholt.
Um den aktuellen Stellenwert von Teamarbeit zu verstehen, haben unsere Designforscher mehr als 2.000 Vollzeitbeschäftigte und selbstständige Wissensarbeiter in den USA befragt, die nach eigener Einschätzung einem oder mehreren Teams angehören. Die Stichprobe bestand zur Hälfte aus Dropbox-Nutzern und zur Hälfte aus Nicht-Dropbox-Nutzern. Überraschend war, dass sich 36 % dieser Arbeiter nicht als Mitglied eines Teams verstehen. Teamarbeit scheint der führende Arbeitsplatztrend im 21. Jahrhundert zu sein, aber nicht alle Arbeiter nehmen sich selbst als Teammitglieder wahr. Wir gehen davon aus, dass sich das ändern wird.
Dropbox-Nutzer sind im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern aktiver beteiligt, wenn es um die Aspekte von Teamarbeit geht –ein hoher Koordinierungsaufwand, Kommunikation, gegenseitige Abhängigkeiten und Feedback– das gilt insbesondere für bezahlte Dropbox-Nutzer.
Es ist nicht überraschend, dass immer weniger Menschen im Alleingang arbeiten – nur 20 % aller Dropbox-Nutzer gaben an, nicht Teil eines Teams zu sein. Kleine Arbeitsgruppen sind durch die gemeinsam genutzte Cloud und bestimmter Technologien in der Lage, Aufgaben zu erledigen, die früher eine immense Vielzahl an Mitarbeitern erforderten. Aufgaben lassen sich somit ganz einfach nach den Fähigkeiten der Kollegen verteilen, sogar über verschiedene Zeitzonen hinweg. Diese Art von Teamarbeit findet man heutzutage oft in bestimmten Branchen und häufig auch in ähnlichen Positionen innerhalb von Unternehmen. Basierend auf den Umfrageergebnissen ist das unsere Prognose für Teamarbeit im Jahr 2017:
Es wird mehr Teams geben und sie werden kleiner werden
Es ist auffällig, dass Personen, die in Teams arbeiten, oft Teil mehrerer Gruppen sind, auch wenn ihr Unternehmen dies nicht explizit vorsieht. Unsere Umfrage-Daten zeigen, dass die Mehrheit aller Nutzer Mitglied in zwei oder mehr Teams ist, unter den Dropbox-Nutzern liegt der Anteil bei 83 %. Im Vergleich dazu gehören 42% der Nicht-Dropbox-Nutzer lediglich einem Team an. Unter den Dropbox-Nutzern sind 27 % der Dropbox-Nutzer sogar Teil von fünf oder mehr Teams. Die meisten Personen arbeiten in Arbeitsgruppen mit weniger als 10 Mitgliedern, Dropbox-Nutzer organisieren sich jedoch häufiger in Teams, die nur halb so groß sind. Und Umfrageergebnisse zeigen, dass kleinere Teams am besten und produktivsten zusammenarbeiten können. Wir erwarten, dass die Größe der Arbeitsgruppen in Unternehmen im Jahr 2017 weiter sinken wird, da sowohl innerhalb des Unternehmens mehr auf Zusammenarbeit gesetzt wird, als auch das Netz an externen Mitarbeitern weiterwachsen wird.
Arbeitsgruppen werden dynamischer und nehmen weiter zu
Kooperative Teams arbeiten zunehmend mit einer Reihe von Spezialisten zusammen, intern und extern. Da neue Technologien diese Zusammenarbeit vereinfachen, werden sich Gruppen effizienter aufteilen können. Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass funktionierende Teams aus Mitgliedern mit unterschiedlichen Standorten und Fähigkeiten bestehen, die auch externe Mitarbeiter miteinschließen können. Dropbox-Nutzer sind sechs Mal häufiger Teil von Gruppen mit externen Mitarbeitern, arbeiten doppelt so oft mit Teamkollegen zusammen, die sich an anderen Teilen der Welt befinden, und sind 50% häufiger Mitglied in Teams mit einer großen Vielfalt an Fähigkeiten. Diese Trends zeigen, dass sich zurzeit eher statische, hierarchische Organisation zu dynamischen, informellen Teams weiterentwickeln. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend hin zu dynamischen Teams durch zahlreiche Teammitgliedschaften auch in größeren Unternehmen zeigen wird.
Kooperative Teams bleiben weiterhin ungleich verteilt
Die Dropbox-Nutzer in unserer Umfrage arbeiten tendenziell in Bereichen, die von einer intensiven Zusammenarbeit profitieren, so wie die IT-Branche, Medien, der Bildungssektor und professionelle Dienstleistungen. Sie häufen sich auch in bestimmten Positionen innerhalb eines Unternehmens. So sind Dropbox-Nutzer eher im künstlerischen, gestalterischen oder kreativen Bereich tätig und dies meist in Führungspositionen. In diesen Branchen und Positionen wird relativ viel Inhalt produziert und für 2017 erwarten wir, dass sie im Mittelpunkt der kooperativen Teamarbeit stehen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass sie Teams innerhalb von Unternehmen beeinflussen und flexiblere Arbeitsformen inspirieren.
In Zukunft werden kleinere Teams sowie vielseitige und aktive Zusammenarbeit unsere Arbeitsweise prägen. Viele Veränderungen werden stattfinden, sie werden aber nicht für alle Unternehmen und Branchen gleich schnell sein. Wir glauben, dass die Teams, die innerhalb der Unternehmen diese Rollen zu Beginn übernehmen werden, sich vor allem in Bereichen wie Design und Marketing, vor allem in den höheren Führungsebenen befinden werden, und dass andere Teams bald folgen werden. Wie Science-Fiction Schriftsteller William Gibson geschrieben hat: „Die Zukunft ist bereits hier – sie ist nur ungleichmäßig verteilt.“