Vier Top-Tipps zum Aufbau einer auf Vertrauen basierenden Arbeitskultur
Eine gut durchdachte Strategie, vernünftige Planung und eine lebendige Kultur sind notwendig, um eine florierende Firma aufzubauen und Teams zum Erfolg zu führen. Von diesen drei Aspekten ist aber die Unternehmenskultur sicherlich der wichtigste.
Wir haben uns mit Craig Winterton unterhalten, um Ratschläge für kleine und große Unternehmen einzuholen, die ihre Arbeitsplatzkultur verbessern möchten. Winterton war schließlich früher Product Owner bei der Lloyds Banking Group, bei der er dafür zuständig war, Abläufe komplett neu zu konzipieren. Mittlerweile ist er Head of People im innovativen Start-up Scape Technologies, das Software für Umgebungserfassung entwickelt.
So wichtig ist eine gute Arbeitskultur in Unternehmen
„Ohne die richtige Kultur lassen sich meist nur kurzfristige Ziele erreichen. Dauerhaft erfolgreich zu sein ist eine enorme Herausforderung“, sagt Winterton. „Eine Unternehmenskultur entsteht nicht von selbst. Sie wächst und entwickelt sich stetig weiter. Ein gutes Arbeitsklima will gepflegt werden, denn wenn Mitarbeiter unzufrieden sind, kann das dem gesamten Unternehmen schaden.“
Winterton war bereits für schnell wachsende Start-ups (Groupon.com) tätig, hat an einer Geschäftsexpansion (asos.com) mitgewirkt und für ein Großunternehmen (LBG) gearbeitet, aber für die Unternehmenskultur gilt generell das Gleiche: „In allen Firmen, in denen ich gearbeitet habe, wurde zunehmend Wert auf das Arbeitsklima gelegt“, erklärt uns Winterton. „Unabhängig von der Größe möchten Unternehmen, dass sich die Mitarbeiter bei der Arbeit wohlfühlen und Freude daran haben. Und das sehe ich genauso. Wenn Firmen ihren Angestellten auf Augenhöhe begegnen, sind alle zufriedener und motivierter, fühlen sich der Firma wirklich zugehörig und leisten dann auch hervorragende Arbeit.“
Da die Arbeitskultur in Unternehmen heutzutage eine derart wichtige Rolle spielt, haben wir Winterton um ein paar Tipps für Firmen gebeten, die ein Arbeitsumfeld schaffen möchten, in dem sich ihre Mitarbeiter wohlfühlen:
1. Zeigen Sie, dass Sie Ihrem Team vertrauen
„Wie viele Vorschriften gibt es aktuell in Ihrem Unternehmen? Brauchen Sie die wirklich alle? Wenn Sie Ihre Mitarbeiter wie Erwachsene behandeln, benehmen sie sich in der Regel auch so“, sagt Winterton. „Ich wurde von Lloyds dazu eingestellt, ein Bewusstsein hinsichtlich der Digitalisierung zu entwickeln und die bisher üblichen Prozesse zu hinterfragen. In einem 250 Jahre alten Unternehmen ist so etwas nicht einfach, aber unser Ansatz beruhte darauf, Vertrauen aufzubauen, ein paar Dinge auszuprobieren und den Mitarbeitern zu beweisen, dass Weiterentwicklung auch möglich ist, ohne dass alles auf einmal umgekrempelt werden muss.“
2. Ermöglichen Sie es Ihren Teams, die Kultur, zu der sie gehören möchten, mitzugestalten
„Es geht nicht nur um Tischtennisplatten, Hunde im Büro oder die Kleiderordnung“, erklärt uns Winterton. „Die Kultur sollte nicht in dieser Form von der Unternehmensführung vorgegeben werden. Es geht vielmehr darum, wie schnell und verständlich Informationen unabhängig von irgendwelchen Hierarchien im gesamten Unternehmen verbreitet werden und welchen Wert sie haben. Diese Freiheit schafft Vertrauen, hilft beim Aufbau von Beziehungen zwischen Abteilungen und fördert Individualität und Kreativität. Und dann liegt es bei Ihnen als Teamleiter, diese Kultur zu fördern und weiter zu entwickeln, um Ihren Mitarbeitern das Arbeitsumfeld zu bieten, das sie benötigen.“
3. Vorgesetzte sollten mit gutem Beispiel vorangehen
„Ich habe zwar gerade gesagt, dass die Kultur nicht von der Unternehmensführung vorgeschrieben werden sollte – aber sie sollte auf jeden Fall dort vorgelebt werden“, sagt Winterton. „Das ist besonders entscheidend für kleinere, im Wachstum begriffene Unternehmen, in denen sich alle untereinander kennen. Die Art und Weise, wie Führungspersonen sich innerhalb und außerhalb des Unternehmens geben, ist das Vorbild für alle anderen. Daher sollten Sie überdenken, wie Sie sich im Büro und außerhalb davon verhalten, weil Sie sich vielleicht nicht bewusst sind, inwieweit sich Ihr Handeln auf das Unternehmen auswirkt. Das Verhalten der Vorgesetzten sollte mit den kulturellen Zielen übereinstimmen und sie fördern. Gegensätzliche Verhaltensweisen können nicht nur dem Fortschritt im Wege stehen, sondern auch das Vertrauen des Teams in diese Kultur unterwandern.“
4. Machen Sie Ihre Kultur messbar
„Mir wird oft gesagt, dass Kultur nicht greifbar und dementsprechend nicht messbar ist“, so Winterton. „Doch das ist einfach nicht wahr. Gestatten Sie sich einen zweistündigen Workshop und ich garantiere Ihnen, dass Ihnen dann zahlreiche Möglichkeiten einfallen, wie man sie messen kann.“
Mehr zum Thema bessere Arbeitskultur können Sie im Kulturbereich unseres Blogs nachlesen.