Wie Dropbox dabei geholfen hat, die Welt über Ebola zu informieren
Als 2014 in West Afrika Ebola ausbrach, war die Welt bestürzt. Einer der fürchterlichsten Viren der Welt brachte Tod und Leid mit sich.
Nachrichten zeigten die erschreckenden Aufnahmen direkt aus der Gefahrenzone.
Nachdem der Ausbruch als eingedämmt erklärt wurde, haben wir festgestellt, dass Dropbox eine wichtige Rolle dabei gespielt hat, die Bilder aus Afrika dem internationalen Publikum zugänglich zu machen.
Wir haben uns mit dem Journalisten Nick Garnett unterhalten, der Dropbox ins Zentrum der Katastrophe positioniert hat, damit diese Berichterstattung möglich wurde.
„Als Journalist wollte ich berichten, wie das Leben in den infizierten Gebieten war. Sowohl die unglaublichen als auch die unvorstellbaren Geschehnisse.
Wie bei jedem anderen Ausbruch dieses teuflischen Virus kamen wir einfach nicht weiter. Hätten wir ein Kamerateam mit Ausrüstung in die Gefahrenzone geschickt, hätten wir zwei Dinge getan: Wir hätten einerseits Menschenleben riskiert und die Verseuchung der Ausrüstung in Kauf genommen und andererseits wertvollen Ressourcen vor Ort in Anspruch genommen.
Eine Kamera mit all ihren Kanten und Winkeln kann so gut wie gar nicht dekontaminiert werden. Sie muss zudem durch ein Team bedient werden – ein Team, um das sich danach gekümmert werden muss.
Wir hatten also ein Problem: Da gab es diese Geschichte, die unbedingt erzählt werden musste, aber keine Möglichkeit, sie richtig zu erzählen.
Als die Situation sich verschärfte, wurde ich als Experte für mobilen Journalismus hinzugezogen, um eine Lösung für das Dilemma zu erarbeiten.
Es gab zwei Prioritäten: Das Infektionsrisiko für alle Beteiligten zu eliminieren und jegliche Störung der Hilfskräfte vor Ort vermeiden.
Der erste Durchbruch kam mit der Entdeckung, dass kleine, glatte Geräte wie Tablets der Dekontamination mit starkem Bleichmittel widerstehen konnten. Damit konnten wir mit der Konstruktion eines tragbaren Kamera-Kits beginnen. Mit einem iPod Touch, einem Mini-Stativ und einem Krawattenmikrofon hatten wir eine einfache und sichere Methode für die Erstellung von Aufnahmen.
Die nächste Herausforderung war es, das Filmmaterial ohne Aufwand für die Mediziner zurück nach Großbritannien zu bringen. Und hier kam Dropbox ins Spiel.
Wir hätten zwar auch andere Cloud-basierte Datenübertragungsprogramme verwenden können, wir benötigten aber ein besonders leicht zu bedienendes. Die Dropbox-iOS App wurde so konfiguriert, dass die Bilder jedes Mal automatisch hochgeladen wurden, wenn sich der Nutzer in einem WLAN-Empfangsbereich befand. So konnte alles im Hintergrund hochgeladen werden, ohne dass irgendjemand vor Ort sich darum kümmern musste.
Kurz bevor die kleine zu Hilfe gerufene Gruppe der britischen Mediziner, nach Afrika abgereist ist, statteten wir sie mit der Ausrüstung aus und ich erstellte ein kurzes Einführungsvideo. Das Wichtigste war aber die Einfachheit der Methode. Eine der Ärztinnen fragte mich: „Wie in aller Welt filme ich mich selbst?“ Und ich antwortete einfach: „Genauso, als wenn Sie ein Selfie machen würden.“ Ich konnte ihr das Begreifen und die Erleichterung förmlich ansehen.
Unsere Vorgabe war einfach: Tun Sie nichts, was Ihnen unangenehm ist. Interviewen Sie keine Patienten, berichten Sie uns einfach, wann und wo Sie können, was Sie sehen und empfinden. Uns war wichtig, mit ihren Augen zu sehen und mit ihren Ohren zu hören. Es war ein echtes Video-Tagebuch, es ging nicht darum, Mediziner plötzlich zu Reportern zu machen.
Die Aufnahmen, die uns gesendet wurden, waren erstaunlich. Die Ärzte haben den Zweck des Projekts wirklich gut verstanden und ihre täglichen Geschichten faszinierten uns.
Das Konzept funktionierte traumhaft: Sobald die Mediziner den infizierten Bereich verließen, betraten sie das Hauptlager, in dem es W-LAN gab. Ihr Material wurde also buchstäblich in dem Moment, in dem sie das kontaminierte Gebiet verließen, automatisch zu Dropbox hochgeladen, während sie selbst eine Pause machten, sich stärkten oder ausruhten. Das Beste daran war, dass es überhaupt nicht aufwendig war. Ich wollte weder ihre Arbeit noch ihre Pausen stören. Ich wollte nicht einmal, dass sie auf „Anmelden“ und „Senden“ klicken mussten. Und mit der Cloud haben wir genau das geschafft.
Oft haben wir auf die Videos, die wir jeden Morgen ausstrahlen sollten, gewartet und Produzenten riefen mich, besorgt an, weil sie noch nicht da waren. Ich versprach, dass alles rechtzeitig fertig würde, und als die Bilder uns erreichten, hatten wir oft nur wenige Stunden für die Bearbeitung bis zur Ausstrahlung.
Ich habe einen Einblick darin bekommen, wie wirkungsvoll die Cloud Funk und Fernsehen unterstützen kann. Und das nicht nur international. Es scheint verrückt, dass Reporter alle paar Tage im ganzen Land herumreisen, um Filmmaterial aus Video-Tagebüchern zu sammeln, wenn das gleiche Upload-System diese ganzen Reisen unnötig machen könnte. Die Art und Weise, wie wir uns mit Dropbox integrieren und darin zusammenarbeiten konnten, um die Beiträge vorzubereiten, hat unsere Arbeitsweise komplett verändert. Indem wir mit den Produzenten kooperierten, um sicherzustellen, dass wir die gleichen Aufnahmen und die gleichen Audio-Clips für Fernsehen und Radio verwendeten und indem wir in der Lage waren, gemeinsam an einer weiteren Version für Online-Medien zu arbeiten, haben wir erreicht, dass die Berichterstattung konsistent übermittelt wurde. Wenn man an die alten Zeiten denkt, in denen man Dateien hin und her gesendet wurden, ist die Veränderung erstaunlich.
Unsere Videos wurden von Five Live Breakfast, Breakfast TV News, BBC online und Five Live In Short ausgestrahlt und auch bei BBC Nations and Regions verteilt. Im Prinzip geht es um Zusammenarbeit, nicht wahr? Ich denke wirklich, dass der Erfolg der ganzen Idee darin begründet ist, dass wir alle zusammengearbeitet haben und dieselben Ziele hatten.
Die Cloud verschaffte uns Zugang zu den benötigten Inhalten. Es wäre zu gefährlich und störend gewesen es auch nur auf eine andere Art zu versuchen. Und nicht nur das, das Video-Tagebuch-Format verschaffte uns auch einen erstaunlich reinen und ehrlichen Einblick. Dieses Format war so persönlich, dass die Ärzte jegliche Unsicherheiten, die sie durch eine anwesende Crew gehabt hätten, überwinden konnten. Sobald ein Reporter beteiligt ist, beeinflusst er unweigerlich, die Aussagen der Personen. Diese Aufnahmen zeigten uns dadurch, was unsere Ärzte gerne weiterleiten wollten. Und so konnten sie ihre Geschichte auf ihre eigene Art und Weise erzählen.“